Standort
Innenstadt – Nürnberg
Bauherr
Siedlungswerk Nürnberg GmbH
Leistungsphasen
2 – 9
Fertigstellung
Juli 2020
Für die Bebauung des innerstädtischen Areals an der Flaschenhofstraße in Nürnberg wurde 2015 ein Architektenwettbewerb durchgeführt; Auslober war das Siedlungswerk Nürnberg.
Das Grundstück grenzt an die Flaschenhof- und die Neudörferstraße und reicht mit einer Baulücke bis an die Marienstraße heran. Eine besondere Erschwernis bei der Planung und Bebauung ist der Umstand, dass das Gelände von der Marienstraße zur Flaschenhofstraße hin ca. 5 m abfällt. Zudem ist an mehreren Stellen an hohe Brandwände der Nachbarbebauungen anzubauen. Unser Beitrag zum Architektenwettbewerb wurde mit dem 1.Preis ausgezeichnet. Entsprechend den Intentionen des im 19. Jahrhundert entwickelten Wohn-Baugebietes fügt sich die Neubebauung mit einer konsequenten Blockrandbebauung als Passstück in das historische Stadtgefüge ein. Die oberste Ebene führt die Fassade des zurückgesetzten Treppenraums fort. Die Traufhöhen der angrenzenden Bauten werden aufgenommen und fortgeführt. Unter Ausnutzung des Nord-Südgefälles des Geländes wird eine Tiefgarage mit 2 Ebenen und 203 Stellplätzen in das Gelände eingeschoben.
Zum öffentlichen Raum hin sind in der Erdgeschossebene Gewerbeeinheiten in unterschiedlichen Größen und Nutzungen geplant. Über kleine, baumbestandene Vorhöfe, die den Straßenraum angenehm gliedern und individuelle Adressen definieren, werden die darüber liegenden Wohnungen erschlossen. Durch kleine Vorplätze zu den Treppenräumen wird die Fassade rhythmisiert und im Maßstab der umgebenden Bestandsgebäude gegliedert. Die Vorzonen definieren den Übergang zwischen dem öffentlichen Raum und der Privatheit der jeweiligen Treppenräume. Diese den Straßenraum prägende Abfolge von Bauwerk und Zwischenraum findet sich auch an der Marienstraße mit der Einfügung des neuen Bürogebäudes wieder.
Die Grundrisse sind so entwickelt, dass sie unterschiedlichen Anforderungen und Bedürfnissen gerecht werden. Insgesamt werden 136 Wohnungen errichtet, aufgeteilt in 2-, 3-, 4- und 5-Zimmer-Wohnungen; davon insgesamt ca. 46 % barrierefrei. Das gesamte Areal wird mit Fernwärme versorgt.